SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum
Rund um den internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai und angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Menschen im Globalen Süden erweist sich die Vorstellung des 8. Nachhaltigkeitszieles und des Engagements des Fairen Handels als besonders passend.
Viele Unternehmen mussten wegen der Unterbrechung der Lieferketten und stornierte Aufträge ihre Angestellten und Arbeiter*innen nach Hause schicken, soziale Sicherheiten wie Lohnfortzahlungen gibt es kaum. Für Wanderarbeiter*innen ist die Lage besonders dramatisch.
Beispiel: Die Textilindustrie in Indien
Durch die Ausgangssperre mussten Textilfabriken wochenlang schließen. Daher sitzen viele Wanderarbeiter*innen in vielen Großstädten fest, sie haben keine Unterkunft, keine Einkommen und keine Versorgung. Auch ihre Familien erhalten daher von ihnen keine Zuwendungen. Auch die Perspektiven für die Wiedereinstellung sind schlecht: Auftraggeber haben ihre Aufträge verschoben oder storniert.
Die Fairtrade-Textilpartner versuchen die Wanderarbeiter in der aktuellen Situation zu unterstützen, indem sie sie auf den Fabrikgeländen unterbringen und bei der Versorgung unterstützen. Viele Fairtrade-Lizenznehmer halten außerdem an ihren Verträgen und Aufträgen fest und stornieren ihre Bestellungen nicht. Außerdem wurden die Fairtrade-Standards so angepasst, dass ab sofort die Prämienzahlungen für die Produkte ohne Zweckbindung an die Angestellten ausgezahlt werden können.
Die aktuelle Situation zeigt also, wie wichtig sichere, menschenwürdige und nachhaltige Arbeitsplätze für die Menschen im Globalen Süden und überall sind.
Fairtrade setzt sich daher ein für:
- Bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen für Arbeiter*innen
- Einen Mindestpreis für die Produkte, der die durchschnittlichen Kosten für eine nachhaltige Produktion decken kann
Artikel aus dem Mitteilungsblatt Nr. 19, 08.05.2020