Erstes Schreiben der Eine-Welt-Gruppe

Leutershausen, Frühjahr 1993

Wir leben in einem Ort mit 6000 Einwohnern im Süden von Deutschland, nahe bei Heidelberg. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist katholisch. Unsere Jugendgruppe besteht seit 2 Jahren, wir heißen Sascha, Uwe, Margarete und Eva-Maria.
Uwe (32) und Margarete (30) sind verheiratet und haben zwei Kinder: Florian (4) und Dorothée (8).
Sascha (20) beginnt im Herbst sein Physikstudium.
Eva-Maria (17) geht im vorletzten Jahr zur Schule.
Den Verkauf führen wir seit April 92 durch, die Pfarrgemeinde unterstützt uns, aber das Kaufinteresse ist noch nicht so wie wir es uns wünschen würden. Deshalb denken wir auch, wenn wir konkret über Menschen in der „3. Welt“ erzählen können, haben die Gemeindemitglieder einen besseren Zugang und verstehen besser, warum sie ihre Lebensmittel bei uns kaufen sollten.

Brief von Frau Gisela Döbler

Liebe Frau R.,

nun habe ich endlich ein Schreiben und ein Bild von dem Waisenhaus, das in den nächsten Wochen seiner Bestimmung übergeben wird. Wie mir Oscar in einem persönlichen Brief mitteilte beginnen sie erstmal mit 30 Kindern, um alles Schritt für Schritt aufzubauen. Er schreibt außerdem, dass noch Betten, Möbel, Geschirr, Wäsche und viele kleine Sachen fehlen. Ich denke, dass die Unterstützung dieses Projektes gut und sinnvoll ist, dazu kommt, dass dieses Waisenhaus mit seiner Grundhaltung religiös fundiert ist. Es wurde ein Videofilm von dem Projekt gedreht, der noch kopiert werden soll. Sobald ich ihn in Händen habe, werde ich Ihnen den Film zuschicken.

Ich hoffe, dass es Ihnen und Ihrer Familie gut geht.

Liebe Grüße an Sie und Ihre Familie,

Gisela D.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

1993_Brief_von_Frau_Gisela_D