Während bei uns die Corona-Krise derzeit abzuflauen scheint, richtet sie in den armen Ländern der Erde weiterhin große Schäden an. Dabei ist es noch nicht einmal SARS Cov II, welches in diesen Ländern die meisten Todesopfer fordert, sondern in Afrika, Südamerika und Indien sterben mehr Menschen an HUNGER. Die Coronakrise weitet sich hier aus in eine wahrhafte Hungerkrise, denn Transportwege für z.B. Nahrungsmittel und Medikamente sind unterbrochen. Es wird u.a. damit gerechnet, dass die Anstrengungen zur Malaria-Bekämpfung in den Ländern des globalen Südens einen enormen Rückschlag erleiden wird, weil die erforderlichen Medikamente nicht vor Ort eintreffen können.
Können wir weiterhin wegsehen, wenn in dieser Krise auf der einen Seite Unternehmen wie amazon seit Januar Gewinne in Höhe von 35 Milliarden Euro erzielen und Höchststände an den Börsen erreicht werden, während in den Ländern des Globalen Südens Menschen nicht wissen, wie sie den nächsten Tag überstehen sollen?
Der Entwicklungsminister Müller will seine Position bei der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands dafür nutzen, um hier ein Umdenken einzuleiten und den politischen Willen zur Solidarität und Umkehr einzufordern. Er betonte in verschiedenen Interviews, dass der Bumerang zu uns zurückkommt, wenn wir nicht handeln. Die Verflechtungen auf dieser Einen Welt sind inzwischen so groß, dass das Elend in den o.g. Ländern nicht ignoriert werden darf. Es fällt auf uns zurück, sei es – wie wir es in der Coronakrise bemerken konnten – durch Unterbrechung von lebenswichtigen Lieferketten, durch nicht geleisteten Klima- und Umweltschutz oder durch Flüchtlingsbewegungen.
Der Menschenrechte wahrende Umgang miteinander und der faire Handel auf der Einen Welt sind ohne Alternative. Wie Minister Müller eindringlich sagte: „UMDENKEN“!
Beachten Sie bitte: wegen der Corona-Beschränkungen entfallen viele Möglichkeiten, Waren aus Fairem Handel bei den sonst üblichen Sonderverkäufen der Eine-Welt-Gruppe zu erwerben.
Sie können sich jedoch gerne an die Ansprechpartner der Eine-Welt-Gruppe wenden und Waren bestellen. Wir beliefern sie gerne. Oder aber Sie holen sich die bestellten Produkte nach Absprache in der Gemeindebücherei ab.
Artikel aus dem Mitteilungsblatt Nr. 28, 10.07.2020