„Hunger ist einer der größten Skandale unserer Zeit, da die Erde alle Menschen ernähren könnte“. Diese Feststellung traf der Entwicklungshilfeminister Gerd Müller angesichts großen Hungerkatastrophe, unter der viele Länder am Horn von Afrika derzeit leiden.
Was können wir tun um das Nachhaltigkeits-Ziel zu erreichen, dass bis zum Jahr 2030 500 Mio. Menschen von Hunger und Mangelernährung befreit werden?
Diese Frage diskutierten 600 nationale und internationale Gäste Ende April bei der G20-Konferenz in Berlin. Sie waren sich einig, dass nur durch nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes und Beschäftigung für Jugendliche und junge Erwachsene in den Schwellen- und Entwicklungländern der Hunger besiegt werden kann.
Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Förderung der Frauen, die in diesen Ländern vorrangig für die Ernährung und Versorgung der Familien verantwortlich sind. Sie werden häufig benachteiligt, haben kein Recht auf Bildung und Landbesitz. In Sonderprogrammen werden sie ausgebildet in den Bereichen Lagerung, Hygiene und Zubereitung von Lebensmittel, um besonders die schlechte Ernährungssituation von Schwangeren und Kleinkindern zu beseitigen.
Bäuerliche Kleinbetriebe müssen gefördert werden, damit sie so viel erzeugen können, um auch lokale und regionale Märkte beliefern und sich gegen die zunehmende Konzentration auf den internationalen Märkten behaupten zu können. Häufig stehen die Bauern im Konflikt mit Investoren, die Flächen einkaufen, um Nahrungsmittel für den Export oder nachwachsende Rohstoffe für Energie anzubauen. Hier müssen die Bauern Rechte erhalten, damit auch sie weiterhin ihr Land bewirtschaften und Zugang zu Wasser behalten können.
Alle diese Ziele verfolgt auch der Faire Handel, dessen Position in der Diskussion um unbegrenzten Freihandel gestärkt werden muss.
(Quelle: bmz)
Artikel aus dem Mitteilungsblatt Nr. 18, 06.05.2017