Hirschberg. „Geschlechtergerechtigkeit“ lautet das Motto der Fairen Woche, die deutschlandweit vom 13. bis 27. September durchgeführt wird. Damit wird das Nachhaltigkeitsziel Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen in den Fokus genommen und das Augenmerk darauf gerichtet, welchen Beitrag diese zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Denn die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein Menschenrecht und ein wichtiger Faktor für die nachhaltige Entwicklung weltweit.
Überall auf der Welt werden Frauen auf sozialer, finanzieller und politischer Ebene benachteiligt, sie verdienen für vergleichbare Tätigkeiten weniger als Männer, sind weniger häufig in Führungspositionen, öfter von Armut betroffen und haben, vor allem in den Ländern des globalen Südens, weniger Zugang zu Bildung, Krediten und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.
Auf der anderen Seite übernehmen Frauen die Verantwortung für Ernährung, Ausbildung und Gesundheit der Familien und leisten eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb sind die Förderung von Frauen und die Entwicklung zu mehr Gleichberechtigung von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung.
Der Faire Handel setzt sich dafür ein, dass Frauen ihre Fähigkeiten in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gleichberechtigt einbringen können und ihre Leistung entsprechend anerkannt wird durch gerechten Lohn, Mitbestimmung und Zugang zu Bildung und Mitwirkung im öffentlichen Leben.
In Baden-Württemberg konzentrieren sich die Aktiven der Fairen Woche auf den Bereich der Textilindustrie, um das Gerechtigkeitsthema an einem konkreten Bereich deutlich zu machen. Frauen spielen in der Textilindustrie eine zentrale Rolle, einerseits als Kundinnen und Verkäuferinnen, aber vor allem als Produzentinnen. Denn in der Bekleidungsproduktion beträgt der Frauenanteil 75 Prozent, die Arbeit erfolgt meist unter ausbeuterischen Bedingungen.
Die Mitstreiter der Fairtrade-Gemeinde Hirschberg engagieren sich nicht nur in der Fairen Woche, wollen diese aber nutzen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Die teilnehmenden Einzelhändler und Gastronomen werden motiviert, in ihrem Wirkungsbereich auf die angebotenen Waren aufmerksam zu machen. Das Olympia-Kino zeigt in Kooperation mit der Eine-Welt-Gruppe am 23. September, 20.15 Uhr, den Film „Fairtraders“. Zusätzlich wird ein kleiner Werbefilm im Vorprogramm jeder Filmvorführung ausgestrahlt. Das Thema der Chancengleichheit durch Geschlechtergerechtigkeit und Fairen Handel wird auch am 16. Oktober in der Konfirmandenstunde, die die Eine-Welt-Gruppe übernimmt, im Zentrum stehen.