Der Faire Handel ist ein wichtiger Partner in der Durchsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) geworden.
In den kommenden Wochen stellen wir die Nachhaltigkeitsziele und deren Verwurzelung in den Fairtrade-Standards vor.
Ziel 4: Hochwertige Bildung
Jeder Mensch soll Zugang zu inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung erhalten. Lebenslanges Lernen soll allen ermöglicht werden.
Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat in ihrer Rede vor den UN dazu aufgerufen:
„So lasst uns denn den Kampf aufnehmen gegen Analphabetismus, Armut und Terror und dazu unsere Bücher und Stifte in die Hand nehmen. Sie sind unsere wirksamsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung. Bildung steht am Anfang von allem.“
Überall auf der Welt sind wegen der Corona-Krise gerade die meisten Schulen und Bildungseinrichtungen geschlossen und viele machen sich Sorgen um ihren möglichen Schulabschluss. Für viele Kinder und Jugendliche in den Ländern des Globalen Südens ist der Zugang zu Bildung jedoch immer erschwert oder er wird ihnen total verwehrt. Den Familien fehlt das Geld für den Schulbesuch und die Materialien, häufig gibt es überhaupt keine Schulen in erreichbarer Nähe. Oder aber die Kinder müssen schon früh zum Familieneinkommen durch ihre Arbeit beitragen und können daher keine Schule besuchen. Diese Kinder kommen aus der Armut und werden die Armutsspirale wohl nie verlassen können. 152 Millionen Mädchen und Jungen zwischen fünf und 17 Jahren sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Kinderarbeiter*innen – das heißt, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben.
Dabei ist Bildung ein Menschenrecht!
Auch für die Länder des Globalen Südens selbst wird das geringe Bildungsniveau ihrer Bevölkerung zum Problem: ihnen fehlen gebildete und qualifizierte Fachkräfte und eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Fortentwicklung ist sehr schwer.
Wie hilft hier der Fairtrade-Ansatz ?
Bildung ist von jeher ein Kernelement der Arbeit von Fairtrade – und zwar sowohl in den Entwicklungs- und Schwellenländern als auch in den Industrienationen. Bei den Kooperationspartnern im Globalen Südens werden die Fairtrade-Prämien sehr oft für den Bau und Unterhalt von Schulen, für die Ausstattung der Kinder mit Materialien und Schulbekleidung und für Stipendien genutzt. Auch Transportmittel für Schulwege oder Investitionen in den Straßenbau für den Weg zur Schule werden davon ermöglicht.
Bei uns im Norden bezieht sich die Bildungs- und Kampagnenarbeit vor allem darauf, das Bewusstsein der Verbraucher für fair und nachhaltig produzierte Güter aus dem Globalen Süden zu fördern.
Die Eine-Welt-Gruppe Hirschberg e.V. unterstützt auch die Bildung
Durch den Verkauf von Waren aus Fairem Handel und Spenden unterstützt sie das Kinderheim OTA in Nigeria.
Gerade konnten 2000€ dorthin überwiesen werden. Irmgard Williams, unsere „Kontaktperson“ in Nigeria, berichtet uns immer wieder, dass die Zuwendungen sehr häufig für die schulische Ausbildung der Heimkinder und alle damit verbundenen Kosten (Schulgeld, Schuluniformen etc.) verwendet wird.
Solidarität mit den Ländern des Globalen Südens in Corona-Zeiten
Denken Sie bei Ihrem Einkauf auch in diesen “besonderen” Zeiten daran, auch immer wieder zu Produkten aus Fairem Handel zu greifen. Gerade die Menschen im Globalen Süden leiden gerade ganz besonders unter den zusammenbrechenden Märkten.
Artikel aus dem Mitteilungsblatt Nr. 16, 18.04.2020